08.08.2011

Wanderwoche   24.-29.7.11

 

  1. Tag: Die Anreise: Die Fahrt ist das Ziel

 

Zu unserer Jubiläumswanderwoche ( 10. Wanderwoche) trafen sich am Sonntag, den 24. Juli im Morgengrauen bei kaltem und regnerischem Wetter 42 berghungrige Wanderfreunde am Kirchenplatz von Ternberg, um mit unserem unermüdlichen Begleiter Hermann in dessen Gefährt ins Berg- und Naturparadies nach Stilfs im mächtigen Ortlermassiv zu fahren, um uns dort nach Herzenslust auf- und abzubewegen.

So startete unser Sherpa seinen Yak und in Windeseile fuhren wir los über die Autobahn nach Salzburg. Am Chiemsee schlürften wir eine Tasse Kaffee um munter zu werden. Dann ging es weiter über Kufstein, Wörgl, Schwaz und Innsbruck. Wir machten bei Mils in der Raststätte Trofana halt, um uns für die bevorstehende erste Aufwärmrunde zu stärken. Nach dieser Betätigung fürs leibliche Wohl „tunnelten“ wir uns kurz vor Landeck ein, um ins obere Inntal zu gelangen. Bei Prutz fuhren wir an der Abzweigung zur bekannten Kaunertalmautstraße, die bis auf 2750 m Höhe zum Weißenseeferner führt und der Gegend Serfaus, das nächstjährige Wanderwochenziel, vorbei bis zur Kajetansbrücke. Dort teilen sich die Wege. Wir fuhren auf der bekannten, aus der Römerzeit stammenden, jetzt jedoch in besserem Zustand befindliche Via Claudia Augusta, an der ehemaligen Zoll- und Mautstelle Altfinstermünz und an Nauders vorbei hinauf auf den Reschenpass in 1504 m Höhe. Dort erwartete uns der 1. Test.

Wir fuhren in steilen, engen Kurven, bei denen auch unser Lenker ins Schwitzen kam, hinauf nach Schöneben. Dort begann dann unsere 1. Wanderung – die Aufwärmrunde – und in 2 Gruppen eilten wir los. Und plötzlich lachte uns auch die Sonne wieder. Die Bergwanderer mit Renate wanderten frohgestimmt über die Schönebenhütte unter dem Zehnerkopf und der Elferspitze mit 2926 m vorbei zur Haideralm, hielten in diesem landschaftlich schönen und von unzähligen Zirben umgebenen Gebiet kurz an, um die in Sichtweite tiefer unten wandernden und jauchzenden Genusswanderer zu bestaunen. Wir fuhren dann nach der herrlichen Panoramawanderung und dem großartigen Einsatz der Zirbenzapfenkompanie mit der Gondelbahn nach St. Valentin am Haidersee. Gloria und ihre Wanderer nutzten den Panoramaweg in gekürzter Form, um ihrem Namen gerecht zu werden. Nach dieser schönen Runde im Reschenseegebiet mussten wir wieder weiter nach unten, in den zu Südtirol gehörenden Vinschgau und gelangten nach ca. 500 km Fahrtstrecke über Burgeis mit dem Kloster Marienberg nach Mals und Schludern an unser Ziel, ins 1311 m hoch gelegene Bergdorf Stilfs und zu unserem Quartiergeber Hotel Traube im Ortlergebiet. Nach dieser geglückten Herbergsuche und einem köstlichen Abendessen begaben wir uns in die wohlver-

diente Nachtruhe.

 

  1. Tag: Im Schlingingertal und Watles

 

An diesem Tag begann es ernst zu werden für uns Wanderer. Nach kräftigem Frühstück vom Büffet des Quartiergebers und bei angenehmem Bergwetter machten wir uns mit dem Bus auf den Weg ins Schlingingertal. Wir fuhren von Stilfs (ein malerisches kleines Bergdorf an der Stilfserjoch Passstraße) nach unten, den Suldenbach entlang, nach Prad, über Sponding am Oberlauf der Etsch vorbei über Schluderns ins 1216 m hoch gelegene Dorf Burgeis, an der Fürstenburg (eine mittelalterliche Burganlage, die den Churer Fürstbischöfen gehörte) und an Europas höchstgelegenem Benediktinerkloster (1340 m) mit seiner beeindruckenden Barockkirche vorbei bis zur Talstation der Watles Bergbahn. Nach der Gondelfahrt zur Bergstation in 2150 m teilte sich die Gruppe. Renates Mannschaft setzte ihre Muskelmassen in Bewegung und marschierte von der Plantapatschhütte am nahen Pfaffensee vorbei zum schweißtreibenden Gipfel des Watles in 2555 m Höhe, genoss den herrlichen Blick in die umliegende Bergwelt der Sesvennagruppe und unsere Kameramänner hatten die „Hände voll zu tun“, um unsere „Luxuskörper“ rund ums Gipfelkreuz zu postieren. Dann wanderten sie über einen Höhenweg, die Scharte, zur Sesvennahütte auf 2256 m. Dort waren schon Glorias Genusswanderer anwesend, die sich den „Gipfelhatscher“ auf den Watles ersparten und unterhalb vorbei über die Hofer-Alpe den langen, jedoch sich lohnenden Pfad auf die Sesvennahütte nahmen. Von dort ging’s dann gestärkt mit der anderen Gruppe steil hinunter, am Wasserfall vorbei, und man staunte nicht schlecht, es kam von unten ein eifriger Bergwanderer entgegen, der etwas suchte und auf der hoch oben liegenden Sesvennahütte wieder fand. Gott sei Dank!

Und da der Tag für alle so gut gelaufen war, beschloss man, der Schlinger Alm und so manch anderer Hütte einen Besuch abzustatten. Renate, unsere gewissenhafte Führerin, hatte ihre „liebe Not“, alle wieder pünktlich zum Treffpunkt Schlinging zu bringen, wo dann unser Steuermann Hermann die Gruppe zurück nach unten ins Etschtal und nach oben auf der Stilfser-Jochstraße nach Stilfs brachte, wo bereits die Sauna (man hatte noch nicht genug geschwitzt) und ein schmackhaftes Abendessen auf uns alle warteten. Ein schöner erster Wandertag ging somit gemütlich zu Ende.

 

3.Tag: In der Suldener Gletscherwelt

 

Es lachte uns die Sonne. So wagten wir gut ausgeruht nach der Wanderung des Vortages im Sesvennagebiet in Hermann’s Karosse die Fahrt talaufwärts nach Gomagoi, eine ehemalige Festung, wo sich der Trafoier- und der Suldnerbach vereinen, weiter ins traumhaft grüne Talbecken des berühmten Höhenkur- und Wintersportortes Sulden zum Langensteinlift in 1866 m Höhe, um von dort so manche Höhen zu erklimmen.

So schwebten die Bergwanderer bei herrlichen Wetterbedingungen in luftiger Höhe hinauf zur Bergstation in 2330 m Höhe. Von dort ging es auf „Schuster’s Rappen“ stetig bergauf, die Gletscherwelt des mächtigen Ortlermassivs stets im Auge, sichteten dabei auch den „König der Lüfte“, der seine Kreise zog, um zuletzt zur Hintergrathütte (2661 m) abzusteigen. Dort wurde nach der schweißtreibenden jedoch sehr lohnenden Tour die Hütte besichtigt. Nach ausführlicher Inspektion dieser, mussten wir uns wieder auf den Weg machen. In vielen Kehren ging’s den Hüttenweg bergab an der Mittelstation der Gletscherbahn (2172 m) vorbei, steil hinab zur neuen Hängebrücke beim tosenden Wasserfall. Da musste man natürlich drüber und alles schwankte - war’s die Brücke? – um danach nach Innersulden zu gelangen. Dort traf man sich mit den Genusswanderern im Lärchenhof, um mit ihnen Wiedersehen zu feiern.

Die Genusswanderer mit Gloria wollten natürlich allein sein und benutzten einen anderen, wahrscheinlich schöneren Sessellift. Von der in der Nähe liegenden Talstation des Kanzelliftes sausten sie mit diesem zur Bergstation Kanzel in 2348 m. Von dort führte sie ein lohnender Weg zu einem Aussichtsplatz, wo alle das herrliche Panorama der Ortleralpen mit ihren vielen Gipfeln und Gletschern, wie die Vertainspitze (3545 m), den Laaser Spitz oder den Hohen Angelus (3521 m) genossen, um anschließend weiter auf die grünen Wiesen des Rosimbodens, wo es eine bezaubernde Alpenflora zu bestaunen gab, zurück zur Bergstation Kanzel zu gelangen. Nach dieser herrlichen Tour beschlossen einige der Wanderer mit Gloria und dem Kanzellift nach unten ins Tal zu schweben. Die anderen, die noch keine Ermüdungs-

erscheinungen hatten, marschierten in Begleitung des wegkundigen Wanderführers Gottfried auf einem schönen Rundwanderweg hinab ins Tal, wo sie sich mit den abgekämpften Bergwanderern im Lärchenhof trafen, als wäre es ausgemacht.

Um ihrem Namen gerecht zu werden, schlugen die Genusswanderer bei verschiedenen Köstlichkeiten zu und konnten von den „Berglern“ nur bestaunt werden.

Nach diesen Annehmlichkeiten fuhren wir mit Hermann, jedoch in Oberförsters Bus (wer mag das nur gewesen sein?) in engen steilen Kurven hinab ins Tal nach Stilfs und einer von uns wurde wieder einmal um ein Jahr älter, was auch gefeiert wurde.

So endete ein wunderbarer Bergwandertag und man freute sich schon auf morgen.

 

 

4.Tag: Ins Martelltal zum Cevedale

 

Nach den schönen und abwechslungsreichen Bergtouren der Vortage hatte sich unsere Wanderbegleiterin Renate wieder was ausgedacht: eine Hüttenwanderung ins Martelltal, um die anstrengenden letzten Tage etwas gemütlicher zu gestalten.

So fuhren wir vom „Hotel Traube“ aus über Prad, der Etsch entlang über Schlanders, dem Hauptort des Vinschgaus mit dem 100 m hohen Kirchturm der Pfarrkirche und den vielen Obstplantagen vorbei bis Goldrain mit dem Schloss Goldrain. Dann weiter bis Morter zum Eingang ins Martelltal mit der Burgruine Unter- und Obermontan, in der man eine Handschrift des Nibelungenliedes fand. Auch an dieser Burg vorbei in landschaftlicher Schönheit immer bergauf am Rauhwaal und an der Plima entlang nach Martell, über Maria Schmelz und Hintermartell zur Staumauer und zum Zufrittsee in 1880 m Höhe. Dabei immer schon die Königsspitze mit 3659 m, den Cevedalegletscher und die Zufallspitze im Visier. Vom See aus verließen wir unseren „fahrbaren Untersatz“ und marschierten gemeinsam über den Mulipfad und den Marteller Höhenweg zur 2051 m hoch gelegenen Enzianhütte. Dort verließen dann die Genusswanderer die Bergler. Sie nahmen die kürzere Strecke und wanderten zum Gasthof Schönblick in 2055 m. Was dort geschah, konnte man sich denken. Sie genossen die herrlichen Erdbeeren, die in dieser Gegend so reichlich gedeihen, um dabei auf die Bergwanderer zu warten.

Die Bergwanderer mussten von der Enzianhütte weiter immer bergauf zur Zufallhütte in 2265 m Höhe. Nach einer kräftigen Jause ging’s dann über einen gemütlichen Steig im sogenannten „Paradiso Cevedale“ zurück zum Zufrittsee um zu ihren Wanderfreunden zu stoßen und mit diesen gemeinsam bei einem guten Glas Rotwein die herrliche Bergwelt und die angenehmen Sonnenstrahlen zu genießen.

Nach dieser gemütlichen Einkehr brachte uns „Sherpa Hermann mit seinem Yak“ an Erdbeerfeldern und Kirschbaumplantagen vorbei, in engen Kurven hinunter in den Vinschgau zurück ins Quartier Hotel Traube und alle hofften auf ein schönes Wetter für den nächsten letzten Wandertag, denn schlechtes Wetter war angesagt.

 

5. Tag: Der letzte Wandertag: Die Waalwege

 

Da uns an diesem Tag laut Wetterbericht der Wettergott nicht allzu gut gestimmt sein sollte, mussten wir die Königsetappe auf’s Stilfser Joch vergessen. Wir gingen gemeinsam andere Wege: den von Renate vorgeschlagenen Waalweg.

So startete unser Chauffeur bei Sonnenschein sein Gefährt und fuhr uns über Sponding, Schluderns mit dem herrlichen Schloss Curburg und am Denkmal der „weißen Pferde“ , das die vereinte Kraft dokumentiert, vorbei bis nach Burgeis, wo bei der mächtigen Fürstenburg der Start unserer gemeinsamen Waalwegwanderung begann. Nach schulmäßiger Aufstellung wanderten wir über Wiesen und Wälder am landschaftlich wunderschönen Oberwaalweg entlang, konnten jedoch nach anstrengender Suche keine Wale sehen, erreichten ohne Anstrengung den Mitterwaal nach Mals, um von dort das Dorf Tratsch zu erreichen. Und dort begann das Dilemma. Wir fanden dort keinen Waalweg mehr, auch der Bichlsteig wurde zum Hindernis. So versuchten die meisten auf eigene Faust das Ziel Glurns zu erreichen, was auch nach einigen Umwegen gelang. Denn alle Wege führen nach Glurns, das älteste und kleinste Städtchen Südtirols wurde von uns erstürmt. Nach einem köstlichen Mittagsmahl im Gasthaus zur Post wurde die im mittelalterlichen Stil erhaltene und von Stadtmauern umgebene kleine Stadt erkundet. Nach diesen beeindruckenden Erlebnissen brachte uns unser Sherpa, der auch Shuttle-Dienste leistete, durch die herrliche Gegend wieder zurück nach Stilfs, wo schon die nächste Aufgabe, das Kofferpacken, auf uns wartete.

Nach einem köstlichen „letzten Abendmahl“ wartete noch eine Überraschung auf uns: eine Stimmungskanone. Bei schönen Musikklängen wurden so manche müden Beine nochmals munter, es wurde getanzt, gelacht und Witze gemacht bis spät nach Mitternacht. Nach dieser wohlgelungenen Abschiedsfeier gelang es uns, die Ruhestätten glücklich und gesund zu erreichen, um uns für die Heimreise vorzubereiten.

 

6. Tag: Die Heimreise

 

Um 8 Uhr morgens verabschiedeten wir uns bei Sonnenschein von unserem Quartiergeber und dem kleinen malerischen Bergdorf Stilfs sowie von der herrlichen Bergwelt des Ortlergebietes, das wir einige Tage mühsam, jedoch freudig bekämpft hatten, um wieder in heimatliche Gefielde zu kommen. So packten wir alle unsere „sieben Sachen“ und Ernst und seine Helfer hatten ihre liebe Not, alles wieder richtig im Bus unterzubringen. Aber dann ging’s los mit unserem Lenker und Steuermann über Sponding, der Etsch entlang über Schlanders, Goldrain und Kastelbell mit seinen beiden Schlössern Kasten und Kastelbell

nach Kompatsch zum Eingang ins Schnalstal, mit dem Schloss Juval, das Domizil des bekannten Bergsteigers Reinhold Messner. Von dort ging’s dann weiter nach Meran, der Mittelpunkt des Landes und berühmter Kurort. Weiter durchs Passeiertal hinauf nach St. Leonhard, dem Geburtsort Andreas Hofers, und da der Weg zum Jauffenpass immer steiler wurde, mussten wir eine Verschnaufpause einlegen. Dort, hoch oben, hatten wir dann einen herrlichen Blick auf die Stubaier Gletschergipfel und die darunter liegenden Täler Ridnaun und Ratsching. Nach diesem sowohl äußerlichen als auch innerlichen Genuss war unser Chauffeur wieder gefragt, denn es ging in engen Serpentinen wieder nach unten, nach Sterzing im Eisacktal und dann über den Brennerpass, der schon 200 n. Chr. zur römischen

Militärstraße ausgebaut wurde, weiter über die Autobahn nach Innsbruck mit der mächtigen Nordkette und dem Hafelekar vorbei Richtung Wörgl nach St. Johann/T. und dort begann schön langsam der Magen zu knurren und wir entschlossen uns, uns zum schönen Abschluss im Ellmauer Hof im Kaisergebirge zu stärken.

Nach dieser genussvollen Arbeit fuhren wir mit unserem unermüdlichen Lenker über Lofer, das „kleine deutsche Eck“ nach Bad Reichenhall und Salzburg, wo wir wieder österreichisches Hoheitsgebiet erreichten, um dann bis zur Raststätte Mondsee zu kommen, dort noch eine Tasse Kaffee genossen, um dann in unsere Heimatgemeinden ins schöne Ennstal zurückzukehren.

 

Eine Wanderwoche ging zu Ende und wir hoffen, dass dies schöne und erlebnisreiche Tage waren und würden uns freuen, euch auch bei der nächsten Wanderwoche vom 29.7. bis 3.8.2012 nach Serfaus im Samnaungebiet begrüßen zu können.

 

Wir wünschen euch weiterhin beste Gesundheit und viel Freude beim Wandern

 

                                                 Eure Reiseleiter Reinhold und Hanni

 

03.08.2011

Einige Fotos von der Wanderwoche im Vintschgau.

 

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