Artikel 5

 

Nach der Verbreitung der Lehren Luthers schlossen sich die Bewohner Ternbergs durchwegs dem protestantischen Glauben an.

Auch der damalige Pfarrer Anton Prundorfer verkündete diese Lehre.

Er vernachlässigte die Kirche, so dass sie in einen sehr schlechten Zustand geriet. 1559 wurde er Abt in Garsten.

Abt Anselm 1683 – 1715 erneuerte die Kirche, besserte Mauern und Wände aus und verschönerte sie und errichtete einen neuen Hochaltar.

Es gab aber immer schon das, was wir heute Sekten nennen, Menschen, die sich von der Kirche trennten und in kleinen Gruppen ihren eigenen Glauben lebten. Mehr Mitglieder hatten in Steyr und Umgebung die Waldenser und die Wiedertäufer. Letztere durften auch in Ternberg Anhänger gehabt haben.

Sektenanhänger lebten in der Gefahr auf dem Scheiter-haufen verbrannt zu werden; nicht aus purer Bosheit sondern zu ihrem Heil. Ihre Seelen sollten im Feuer gereinigt werden. Sie konnten daher ihren Glauben nur im Geheimen ausüben. Am Ortsende, im steil zur Enns abfallenden Abhang gibt es die „Teufelshöhle“, wie in anderen Orten auch. Es wird angenommen, dass dieser Name nicht den Teufel meint, sondern die Täufer, die Wiedertäufer, die in diesen Höhlen ihre Gottesdienste feierten.

Unsere Bauern waren einem Grundherrn zugehörig, daher konnten sie sich selbst keine Religion wählen.Wem der Boden gehörte, der bestimmte den Glauben.

Kaiser Rudolf II wollte, im Bunde mit dem Bischof von Passau (Oberösterreich gehörte zum Bistum Passau) eine Gegenreformation durchführen, was den 1. Aufstand der Bauern, 1594 – 1597, die inzwischen wie ihre Herren, zum Großteil protestantisch geworden waren, hervorrief. Nach deren Niederwerfung wurden die Pfarrkirchen den Besitzern zurückgegeben und katholische Priester eingesetzt. Die weltlichen Stände des Landes – Herren und Ritter – leisteten heftigen Widerstand.

Im Jahre 1629 kam es erneut zu massenhaften Erhebungen der oberösterreichischen Bauernvolkes. Ihr Anführer Stephan Fadinger versuchte auch im Ennstal Anhänger zu gewinnen. Am 3. Juni forderte Fadinger die Bauern zu Ternberg, Losenstein und Weyer auf, zu ihm zu stoßen.

Führer der Ennstaler Bauern wurde Kilian Heizenauer: Ihm gelang es in dieser Gegend an die 200 Bauern um sich zu sammeln. Sie zogen ins Lager nach Ebelsberg. Nach dem Tod Stephan Fadingers am 5. Juli 1626 kehrten die Ennstaler heim.

Nach anfänglichen Erfolgen mussten die Bauern vernichten-de Niederlagen gegen ein kaiserliches und ein bayrisches Heer hinnehmen. Es kam zu regelrechten Massakern unter den Bauern (Frankenburger Würfelspiel!). Die Bauernführer wurden am 26. März 1627 hingerichtet.

Kilian Heizenauer wurde geköpft, geviertelt und sein Kopf am Ufer der Donau aufgesteckt!

Im Ennstal kam es noch einmal zu einem Aufstand der Untertanen der Herrschaft Steyr. Deshalb ließ General Pappenheim 340 Soldaten in das Ennstal verlegen, um die Bauern gefügig zu machen. Die Soldaten plünderten in allen Orten des Ennstales. Am 9. Jänner 1628 wurden die Soldaten abgezogen. Die Rädelsführer wurden nach Steyr abgeführt. Drei von ihnen wurden an der Eisenstraße, unterhalb von St. Ulrich, enthauptet.

Alle Opfer, die die Bauern gebracht hatten, bewirkten keine Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage.

Ein Patent vom Jahre 1627 bestimmte, dass die protestantischen Landstände

entweder katholisch werden oder auswandern

mussten. Auch die protestantischen Beamten und Bürger mussten das Land verlassen.

Den Bauern hingegen wurde befohlen, sogleich den katholischen Gottesdienst in ihren Pfarren zu besuchen.

 

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